Institut für Pathologie der Universität Regensburg - Molekularpathologische Analyse

Molekularpathologische Analyse

Jedes Jahr erkranken in Deutschland über 70.000 Frauen an Brustkrebs (Mammakarzinom). Dabei tritt das Mammakarzinom deutlich früher auf als die meisten anderen Krebserkrankungen. 30 % der Patientinnen sind bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre. Die Therapieentscheidung wird mittlerweile fast flächendeckend im Rahmen von interdisziplinären Tumorkonferenzen (Brustzentren) geplant und die Prognose hat sich dadurch in den letzten Jahren deutlich gebessert. Mittlerweile können fast 80 % der Patientinnen durch eine entsprechende Therapie geheilt werden. Die wesentlichen Säulen der Therapie des Mammakarzinoms sind die operative Entfernung des Tumors, die Bestrahlung, eine antihormonelle Therapie bei positivem Hormonrezeptor-Status (HR-positiv), die Herceptin-Therapie beim HER2/neu-positiven Tumor und in vielen Fällen zusätzlich die Chemotherapie.

Östrogenrezeptor-positives, HER2/neu-negatives Mammakarzinom
Mikroskopisches Bild

Das HR-positive, HER2/neu-negative Karzinom
HR-positive, HER2/neu-negative Karzinome sprechen grundsätzlich auf eine antihormonelle Therapie, aber nicht auf eine Herceptin-Therapie an. Die antihormonelle Therapie ist daher immer indiziert. Allerdings muss man aufgrund des Risikoprofils in einigen Fällen auch die zusätzliche Chemotherapie in Erwägung ziehen, um einen besseren Therapieerfolg zu erzielen. Bis heute herrscht noch erhebliche Unklarheit darüber, welche Patientinnen von einer zusätzlichen Chemotherapie unter Inkaufnahme der damit verbundenen Nebenwirkungen tatsächlich profitieren und bei welchen Patientinnen eine alleinige antihormonelle Therapie als medikamentöse Behandlung ausreichen würde. Bei dieser schwierigen Entscheidung helfen Genexpressionsanalysen weiter.