Institut für Pathologie der Universität Regensburg - GvHD

Forschungsbereich GvHD

Für viele hämatologisch-onkologische Erkrankungen stellt eine Stammzelltransplantation die einzige Heilungsoption dar. Dabei erkennen die transplantierten allogenen Spender-Immunzellen die Tumorzellen des Empfängers als fremd, und greifen sie an (Graft-versus-Leukämie-Effekt, GvL). Jedoch wird in 30-60% auch das gesunde Gewebe des Empfängers attackiert (Graft-versus-host-disease, GvHD). Dies kann in ausgeprägten Fällen zum Tod des Patienten führen.

Das Institut für Pathologie der Universität Regensburg beschäftigt sich wissenschaftlich seit langem mit der Verbesserung der histopathologischen Diagnose der GvHD und erforscht in Zusammenarbeit mit den klinisch behandelnden Kollegen die pathophysiologischen Zusammenhänge.

Darüber hinaus ermöglicht die überregionale wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Pathologien der Universitätskliniken in Würzburg, Erlangen und Mainz die Bündelung fachlicher Kompetenzen. In Zusammenhang damit sind zudem Kooperationen mit den internationalen Forschungsprojekten MAGIC (Mt Sinai Acute GvHD International Consortium) und dem Deutsch-Österreich-Schweizer GvHD Consortium geplant.

Auf dem Boden dieser Zusammenarbeit ist eine digitale Datenbank entstanden, mittels derer wir einzelne Fälle gastrointestinaler GvHD unterschiedlicher Ausprägungen zu histopathologischen Übungszwecken zur Verfügung stellen.

Zentrale Forschungsziele:

  • Charakterisierung von Immunzellinfiltraten und histomorphologischen Veränderungen in stammzelltransplantierten humanen und murinen Gewebeproben unter Berücksichtigung von Mikrobiom, serologischen Biomarkern und medikamentöser Therapie
  • Etablierung einer digitalen Plattform zum überregionalen fachlichen Austausch auf wissenschaftlicher Ebene sowie zur Komplettierung klinischer Transplantationsdaten für die internationalen Forschungsprojekte MAGIC (Mt Sinai Acute GvHD International Consortium) und das Deutsch-Österreich-Schweizer GvHD Consortium
  • Verbesserung der histopathologischen Diagnostik, u.a. durch Standardisierung der klinischen Angaben, Charakterisierung neuer gewebsbasierter Biomarker und mittels Durchführung eines Ringversuchs zur kolorektalen humanen akuten GvHD
  • Standardisierung der histopathologischen Diagnostik der GvHD in Mäusen

Aktuelle Förderung:

  • Sonderforschungsbereich Serviceprojekt Z1 Transregio 221 "Modulation of graft-versus-host and graft versus-leukemia immune responses after allogenic stem cell transplantation", Kooperation zwischen den Universitätskliniken Regensburg, Erlangen und Würzburg (https://www.gvhgvl.de)
  • Projekt "Dysbiose und intestinale Immunregulation bei GvHD nach allogener Stammzelltransplantation", gefördert durch die Wilhelm Sander Stiftung (Kooperation mit Prof. E. Holler und Dr. D. Weber der Medizinischen Klinik III)

Anfragen richten Sie bitte an:
Prof. Dr. med. Hirsch, Daniela
Daniela.Hirsch@ukr.de
Telefon +49 941 944-6643