Histologie und Zytologie (Eingangslabor)
An unserem Institut werden histologische (feingewebliche) Untersuchungen an Biopsien und Resektaten aus allen Organsystemen nach standardisierten Verfahren durchgeführt. Mittels Barcode-Erkennung können die Proben im gesamten Aufarbeitungsprozess den jeweiligen Patienten zugeordnet werden. Operationspräparate werden makroskopisch von einem Pathologen begutachtet und die für den jeweiligen Krankheitsprozess relevanten Gewebebezirke werden in sog. "Einbettkassetten" gelegt. Biopsien werden komplett eingebettet. Anschließend werden die Gewebeproben über Nacht in einem automatisierten Verfahren entwässert und am nächsten Morgen in Paraffin umgebettet. Mittels eines Schlitten- bzw. Rotationsmikrotoms werden 2-5 µm dünne Schnitte hergestellt, die dann auf einen Glasobjektträger aufgezogen und gefärbt werden.
Die Standardfärbung der konventionellen Histologie stellt die Hämatoxylin-Eosin Färbung (HE) dar. Je nach Fragestellung werden weitere Spezialfärbungen bzw. (enzym)histochemische Reaktionen (z.B. PAS, Alcianblau, Gomori, Ziehl-Neelsen, Kongorot, Eisen) angefertigt, mit deren Hilfe bestimmte Gewebsstrukturen, aber auch Sekretionsprodukte, Substanzablagerungen, Pigmente oder Mikroorganismen sichtbar und diagnostisch nutzbar gemacht werden. Am Institut stehen mehr als 20 Sonderfärbungen für spezielle Fragestellungen zur Verfügung.
Die zytologische Untersuchung von Zytozentrifugaten aus Körperflüssigkeiten und Feinnadelpunktionen sowie von Abstrichpräparaten mit der Möglichkeit zur immunzytologischen Analyse wird nach standardisierten Verfahren durchgeführt und erlaubt eine diagnostische Einschätzung an nur geringen Mengen von Zellen oder kleinen Zellverbänden. Bei Feinnadelaspiraten für komplexe zytologische Fragestellungen, z.B. der Diagnostik von Tumoren inklusive Subtypisierung und ggf. prognostischen oder Therapie-prädiktiven molekularen Zusatzuntersuchungen, bevorzugen wir die Bearbeitung im Zellblockverfahren (Zellpellets). Hierfür ist die Übersendung des aspirierten Gewebes in gepufferten Formalin notwendig (siehe EUS-FNA ).
Die Schnellschnittdiagnostik, die routinemäßig am Institut durchgeführt wird, bietet die Möglichkeit, eine Diagnose innerhalb sehr kurzer Zeit (ca. 20 Minuten nach Probeneingang) zu stellen. Typische Indikationsstellungen sind die intraoperative Schnittrandbeurteilung und die Dignitätsbestimmung, wenn sie Einfluss auf das weitere operative Vorgehen haben. Hierzu werden die nativen Gewebeproben tiefgefroren, an einem Gefriermikrotom geschnitten und hiervon anschließend in einem verkürzten Färbeverfahren histologisch beurteilbare Präparate hergestellt.
Ihre ärztliche Ansprechpartnerin für Fragen zu unserem Eingangslabor:
FÄ PD Dr. med. Kirsten Utpatel
Telefon: +49 (0)941 - 944 6606
Labortechnische Anfragen
beantworten Ihnen die Mitarbeiter des Eingangslabors unter: +49 (0)941 - 944 16616, 6617, 6618, 6619